Oskar Schlemmer forschte zur Mechanisierung des Menschen und wollte durch das konsequente In-Szene-Setzen dieser Idee in formalen Bühnen-Exerzitien das Unmechanisierbare entdecken. Das Forschungsziel war eine übernatürliche Bewegungsfreiheit, eine technische, organische und transzendentale Verbesserung auf dem Weg zur Erfindung des vollkommenen Maschinisten. Das Bauhaus gab ein Versprechen auf die Zukunft und werkelte an einer mathematischen Version der Mensch-Maschinen-Welt.
Die nahe Vergangenheit, die gerade erlebten Traumata des Maschinenkriegs, der die Menschen zu Material-Lieferanten gemacht hatte, interessierte das Bauhaus vergleichsweise wenig. Weder die soziale Schnittstelle des Krieges noch die am versehrten Körper angebrachten Technologien, die Prothesen, wo der lädierte Mensch und Mechanik aufeinandertreffen, repariert, verschaltet und passend gemacht werden müssen, haben einen Auftritt auf der Bauhausbühne. Die Wunde, die diese Schnittstelle darstellen kann und ihre Ersatzbauteile wurden nicht thematisiert.
Im Rahmen des Symposiums Mensch-Raum-Maschine – Bühnenexperimente am Bauhaus Dessau inszenierte die Mobile Akademie ein Gespräch von drei Wissenschaftler*innen, die sich über einen Aspekt des Mensch-Maschine-Themas unterhielten, das am Bauhaus eine Leerstelle blieben.
Die Figurine (6 min.)
Video Dokumentation (50 min.)