Objekte und Wesen aus kolonialen Kontexten verlassen endlich ihre europäischen Wartesäle. In mehreren Modellvorschlägen verfolgt die Mobile Akademie den anstehenden Prozess der Evakuierung musealer Archive und testet die Option des leeren Museums. Begleitende Übungseinheiten bieten vorausschauend praktische Anleitung zur Erprobung der avisierten Leere.
Das Ausräumen der kolonialen Dinge und Wesen aus ihren Archiven stellt die Museen vor interessante Fragen: Was ersetzt die verschwundenen Objekte im leeren Museum der Zukunft? Können ihre digitalen Wiedergänger neue Narrationen schaffen, anstatt den Sammelwahn ins Digitale auszuweiten? Welche Verfahren beschleunigen den Prozess der Rückgabe? Welche Begegnungen und Dialoge finden Platz im Museum, wenn Hallen und Keller frei werden und nicht mehr als Orte der Bestandswahrung fungieren? Welche Kulturtechniken und nicht-objektbasierten Erinnerns können erfunden werden?
Die MAB inszeniert eine festliche Aufführung des Abschieds, eine kollektive Übung um sich vorausschauend in Verzicht und Verlust zu üben. Im Mittelpunkt der Zeremonien steht ein großer Schredder auf der Terrasse des HKW mit Blick zur Spree. Alles muss raus. Möge das große Lamento beginnen.