Geld erzeugt, verändert, zerstört Verbindungen zwischen Menschen und Menschen, Menschen und Dingen, Dingen und Dingen. Das war schon immer so. Die Beschleunigung nimmt zu, der Markt tickt in Echtzeit und handelt mit der Zukunft: Nirgends schlägt die Digitalisierung der Welt so effektvoll durch wie in der Sphäre des Ökonomischen. Kryptowährungen ersetzen Bankkonten, alternative Bezahlsysteme fordern die Macht von Staaten heraus, die wiederum versuchen, der Konkurrenz globaler Technologie- und Plattform-Konzerne entgegenzutreten.
Die restlose Virtualisierung der Wirklichkeit verspricht ihre ebenso restlose Ökonomisierung. Alles – reale und virtuelle Gegenstände, Erinnerungen, Gefühle, Fürsorge – wird zum potenziellen Wertträger, zum möglichen Spekulationsobjekt, zum Token.
Geld ist ein relationales Werkzeug. Es schafft Verhältnisse: von Schulden und Schuld, von Abhängigkeiten, von Wohlstand und Armut. Es rationalisiert die Welt auf irrationale Weise. Mit seiner Hilfe wird der Wert von Dingen, Tätigkeiten, Beziehungen, aber auch Menschen verglichen. Geld ist das Gesicht des Kapitals, Fetisch, Metapher und Maschine, bedrohlich und begehrlich.
Der Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen folgt den Fährten des Geldes, schaut, was es ermöglicht und anrichtet, indem es sich das Leitmotiv investigativer Journalist*innen und Heiratsschwindler*innen zu eigen macht: Follow the money!