Beeinträchtigung, Behinderung, Defekte, Makel, Mängel, Defizite – diese Begriffe müssen nicht entmachten, sondern können Wege der Entdeckung und Entwicklung anderer Fähigkeiten sein. Das wussten schon antike behinderte Superhelden wie der blinde Seher Teiresias und es steht auch heute im Zentrum einer Auseinandersetzung über die Bedeutung des Menschseins.
Behinderung und Anderskörperlichkeit konfrontieren das gesellschaftliche Verständnis von Souveränität und Zusammenleben mit neuen Denkmöglichkeiten. Welche befreienden Alternativen bieten sich an, wenn man Behinderung als Möglichkeit sieht, unsere erfinderischen, parahumanen Fähigkeiten auszubauen und zu entwickeln? Und somit für einen Humanismus zu werben, der nicht auf normalisierender Inklusion besteht, sondern eine fröhliche Koexistenz unterschiedlichster Existenzformen und Akteure zulässt. Über 50 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen – aus der Kulturtheorie, Comicbuchliteratur, Unterhaltung, Musik, Sport, Robotik, bildende und performative Kunst, Critical Disability Studies, Wissenschaft, Psychologie, Recht, Politik und Aktivismus – boten ihr Wissen und ihre Forschungen dem Publikum in 30-minütigen Eins-zu-Eins-Gesprächen an.