Wenn man etwas über die USA erfahren will läßt sich ein besserer Gesprächspartner als Hans Ulrich “Sepp” Gumbrecht kaum vorstellen. In ihm vereinigen sich die Aufmerksamkeit für das Kleine, Lokale mit der Übersicht über globale Zusammenhänge. Sowohl in seiner wissenschaftlichen Arbeit als Professor für romanistische und vergleichende Sprachwissenschaften in Stanford als auch in seiner Rolle als Kommentator und Feuilletonist im Merkur, der FAZ und der NZZ hat er immer wieder wissenschaftliche Perspektiven mit Reflexionen zur Alltagskultur und politischer Essayistik verbunden. Im Gespräch mit Joseph Vogl werden zwei Themenkomplexe im Vordergrund stehen. Zum einen die elementaren Stationen eines Lebens in den USA in all ihrer Sonderlichkeit, Erfahrungen in Sport, Schule, Universität, in den Beziehungen zwischen den Geschlechtern, Ethnien, und Alltagskultur. Zum anderen aber die großen Geschichten und Dramen des transatlantischen Verhältnisses, die durch die massiven Veränderungen der letzten Jahre, durch Phänomene wie den religiösen Fundamentalismus und durch Ereignisse wie den Irakkrieg und den ‘Krieg gegen den Terrorismus’ auf veränderte Grundlage gestellt wurden. Aber eigentlich ging es dann auch um Cheerleaders und das Bonanzalächeln.
Raumkontrolle 5: Amerikanische Erzaehlungen
- Hebbel am Ufer, Berlin
- Dialog unter Beobachtung
It`s a Bird! It`s a Plane! It`s Superman…….amerikanische Nahaufnahmen. Ein Gespräch zwischen Joseph Vogl und Hans Ulrich Gumbrecht, parallel zum gleichnamigen Schwarzmarkt für nützliches Wissen Nr. 6 in Berlin.
Hans Ulrich Gumbrecht studierte Germanistik, Romanistik, Soziologie und Philosophie, wurde als 26jähriger Professor in Bochum. Seit 1989 lehrt er an der Stanford Universität Vergleichende Literaturwissenschaften und wurde zum glühend bekennenden Amerikaner.
Joseph Vogl ist seit April 2006 Professor für Neuere deutsche Literatur an der HU Berlin und hat zahlreiche Schlüsselwerke der neueren französischen Philosophie (u.a. Gilles Deleuze, J.-F. Lyotard, C. Lévi-Strauss) übersetzt.