Prof Dr. Cornelius Borck betrachtet Hirnbilder.
Die Neurowissenschaften waren von Anfang an auch eine Geschichte der Hirnbilder und Hirn-Metaphern. Hirnbilder sind immer abhängig von den Medientechniken ihrer Zeit und spiegeln die jeweils vorherrschenden Faszinationen wider; das Gehirn wurde zu Zeiten als Webstuhl beschrieben, als Qualle, innerer Kosmos und Computer. Auch im Falle funktionaler Bilder wie Graphen, Tabellen und Diagrammen kann man verfolgen, wie sich relativ spärliche Informationen und magere Zeichen in anerkannte wissenschaftliche Bilder verwandeln können. Die entstandenen Modelle und Metaphern machen die cerebrale Lokalisierung möglich und befördern Mythenbildung und Verdunkelungsgefahr.
Video: Hannah Hurtzig, Philipp Hochleichter, Handdarstellung: Sarah Lewis
Koproduktion der Mobilen Akademie Berlin und des Excellenzclusters BrainLinks-BrainTools der Universität Freiburg, 2013