Die erste Nachtlektion widmet sich Zuständen des Zauderns, des Schwankens und des Innehaltens. Joseph Vogl thematisiert das Zaudern als einen Schatten des Handelns, der mehr ist als Stillstand der Bewegung: Das Innehalten und Zögern macht Zeit- und Geschichtserfahrung erst möglich und es stimuliert damit wesentlich den Möglichkeitssinn.
Joseph Vogl, Literaturwissenschaflter und Philosoph an der Humboldt- Universität zu Berlin, hat Gilles Deleuze und Michel Foucault übersetzt. Er hat über die kleine Literatur Kafkas (der im Sanatorium von Hartungen in Riva del Garda einen seiner vielen aufschiebenden Aufenthalte verbrachte), über die großflächige Anlage von Goethes Poetik, über die Farbe Gelb und über den ökonomischen Menschen geschrieben.
Konzept & Script: Hannah Hurtzig und Karin Harrasser
Film: Chris Kondek
Simultan-Übersetzung: Carola Dinklage
Tonaufnahmen: Kassian Troyer, Berlin, Günther Friesinger, Wien
Produktion: manifesta7, Kurator: Anselm Franke und Hila Peleg, Trento 2008